|
Altare, der „erhöhte Ort”, versinnbildlicht im christlichen Kirchenbau die Stätte der Begegnung zwischen Gott und Mensch, den Ort des Gebetes und des Heiligen Mahles. Er steht im Chor-Raum, an der Stelle, die die Grenze zwischen der irdischen und der himmlischen Welt bezeichnet, und ist also selber „Grenzstein” der jenseitigen Welt. Er hat die Gestalt des Tisches (mensa), als der Tisch des Herrn, an dem das heilige Abendmahl gefeiert wird; er ist Opferaltar (ara), an dem die Gaben der Liebe (Offertorium) und vor allem das Opfer des Gebetes und Bekenntnisses dargebracht werden; er erinnert dabei in seiner Form (in der katholischen Kirche auch durch die ihm eingefügten Reliquien) an Sarg und Grab (tumba), weil die alte Kirche gern über der Stätte des Todes das Mahl des ewigen Lebens feierte und weil niemand an jene Grenze treten kann ohne die Bereitschaft, sein natürliches Ich in den Tod zu geben. Als das räumliche Sinnbild der Heiligkeit Gottes, vor dem wir stehen, ist der Altar aller Ehrerbietung und liebevoller Pflege würdig; er wird mit den Paramenten bekleidet und trägt das Kreuz und brennende Lichter [Kerzen] als das Sinnbild des Lichtes, das aus dem Opfer gespeist wird. (Kirchenschmuck) Das Gottesjahr 1941, S. 11-12 © Johannes Stauda-Verlag Kassel |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 12-11-30 |