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Ein festliches Mahl erscheint nicht nur im Gleichnis (Luk. 14, 16ff.) als das Sinnbild dessen, wozu wir durch das Evangelium eingeladen sind, sondern der Herr hat in einem wirklichen und leibhaften Mahl das Gedächtnis seiner bleibenden und immer wieder neuen Gegenwart gestiftet. „Christus selbst die Kost will sein und speisen die Seel' allein.” (Luther) Die Gaben der göttlichen Liebe wollen von dem ganzen Menschen mit allen seinen Sinnen aufgenommen werden, daß wir sie nicht nur hören und sehen, sondern auch „schmecken” und als Nahrung in uns aufnehmen. Darum ist das Heilige Mahl, in dem sich die Gläubigen mit Christus und miteinander vereinigen (Kommunion) der eigentliche Gottesdienst, in dem das Mysterium Christi und das Lebensgeheimnis der christlichen Kirche in besonderer Weise Gestalt gewinnt. Das Heilige Mahl, oder Mahl des Herrn, wird Abendmahl genannt, weil es an einem Abend („in der Nacht, da er verraten ward”) eingesetzt ist; aber es hat seine tiefen Ursachen, daß es, zumal in der Gestalt der Messe, häufiger am Morgen als am Abend gefeiert wird. Das Gottesjahr 1941, S. 9 © Johannes Stauda-Verlag Kassel |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 12-11-30 |