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„Ich” sagt der Mensch und bezeugt damit, daß er Person ist. Person bedeutet, daß der Mensch in allem Wissen und Wollen, Handeln und Schaffen „in sich selbst steht”.Es ist seine Würde, daß er nie zum bloßen Objekt erniedrigt werden kann. Den jeweils „Ich”-Sprechenden gibt es nur einmal. Das Ich verlangt nach dem Du. Sein eigentliches, geistiges Leben vollzieht sich in der Sprache, im Austausch von Person zu Person. Der Mensch ist endliche Person, die „auf Gott hin” besteht. „Mein Ichsein besteht wesenhaft darin, daß Gott mein Du ist.” Die Krankheit des Ich zum Tode ist, wenn es sich in der Sünde (= Sonderung) „absolut” d. h. losgelöst und abgesondert von Gott behaupten will, wenn es die Antwort auf den die Person schaffenden Anruf Gottes verweigert. Damit zerstört das Ich sich selbst. Das Ich wird geheilt, wenn der Mensch zur Antwort auf Gottes Anruf erweckt wird, zum Glauben, der in der Liebe wirksam wird. Damit ist das Ich in den Raum zurückversetzt, in dem es allein leben kann. Von hier aus ist es zu verstehen, wenn sich das Wesen Christi in seinem siebenfachen „Ich bin” entfaltet. Das Gottesjahr 1941, S. 60 © Johannes Stauda-Verlag Kassel |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 12-10-13 |