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In der Frühzeit des Christentums war die Feier des Heiligen Mahles eingebettet in eine gemeinsame, wirkliche Mahlzeit, zu der die Gläubigen die Speisen selbst mitbrachten und zur allgemeinen Verteilung „opferten” („Kollekte”). Als dies allgemeine Liebesmahl fortfiel, blieb zunächst wenigstens die Darbringung der Abendmahlsspeisen Brot und Wein, weil man darin ein tiefes Gleichnis der Selbsthingabe sah, in der der Christ allein sich dem Tische Gottes nahen darf. Die spätere Verfälschung dieses „Offertoriums” zu einer Auffassung, die die ganze Messe als einen religiösen Opferakt versteht, wie auch die gänzliche Verkümmerung des Opfergedankens, werden am besten dadurch überwunden, daß der „Opfergang” der Gemeinde im alten Sinne wieder einen festen Platz in der Messe erhält. Das Gottesjahr 1941, S. 88 © Johannes Stauda-Verlag Kassel |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 13-02-05 |