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Kollekte (= Sammlung) heißt das Geldopfer, das die Gemeinde im Gottesdienst für einen jeweils bekannt gegebenen kirchlichen Zweck darbringt. Es wird durch sie bezeugt, daß die christliche Gemeinde sich nicht um den Altar versammeln kann, ohne zugleich der notleidenden Brüder und der Aufgaben der Gesamtkirche zu gedenken. Das äußere Werk des „Opfers” soll ein Ausdruck der inneren Haltung sein. Darum schärfen auch Kirchenordnungen der Reformationszeit die Bedeutung des „Klingelbeutels” und der Einsammlung solcher Gaben der Liebe als eines wesentlichen Stückes des christlichen Gottesdienstes mit Nachdruck ein. Wo der Brauch herrscht, die eingesammelte Gabe unter Gebet auf dem Altar niederzusetzen, oder wo gar statt Geld auch Gaben der Natur (Erntedankfest!) und schließlich zum Heiligen Mahl auch Brot und Wein von Gemeindegliedern zum Altar gebracht werden, da wird der innere Sinn solcher „Darbringung” besonders deutlich. „Kollekte” bezeichnet auch in der Liturgie das knapp gefaßte Gebet, das unmittelbar den Schriftlesungen der Messe voransteht. Der Name deutet wohl auf die „Zusammenfassung” der Bitten, die in diesem Gottesdienst insbesondere vor Gott gebracht werden sollen. Darum ist für jeden Sonntag und jeden Festtag des Kirchenjahres eine besondere Kollekte vorgesehen. Als „Gebet des Tages” verbindet sie auch das -Stundengebet der Werktage mit dem Sonntag und dadurch mit dem Kirchenjahr. Das Gottesjahr 1941, S. 70-71 © Johannes Stauda-Verlag Kassel |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 12-10-13 |