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Kirchenjahr

Die kirchliche Ordnung des Jahres ist nicht eine willkürliche aneinander gefügte Reihe von einzelnen Festen, sondern sie bezieht den natürlichen Kreislauf des Jahres auf Christus und durchdringt mit diesem christlichen Glauben auch das natürliche Zeitgefühl und den Rhythmus der Jahreszeiten. Darum sind die vier Wegmarken des natürlichen Jahreslaufs, die beiden Sonnenwenden und die beiden Tag- und Nachtgleichen in ihrer spezifisch christlichen Deutung zugleich die vier Eckpfeiler des Kirchenjahres (Weihnachten, Johannistag, Ostern, Michaelis). Aber während der Kreislauf des Jahres keinen Anfang und kein Ende hat und Werden und Vergehen darin gleiches Gewicht haben, will das Kirchenjahr gerade jenes Leben abbilden, in dem der natürliche Kreislauf gesprengt und alles auf den kommenden Herrn und die „neue Schöpfung” ausgerichtet ist. Darum wird die beliebte Redeweise von den drei Festkreisen (Weihnachten, Ostern, Pfingsten) und einer festlosen Trinitatiszeit dem innersten Wesen des Kirchenjahrs nicht gerecht; dieses kann vielmehr nur von Ostern her wirklich verstanden werden. Es verherrlicht Christus als die wahre Sonne und als den Herrn aller Zeit, der aller Zeit ihre Grenzen setzt und sie damit zugleich zum Gleichnisbild der Ewigkeit weiht.

Das Gottesjahr 1941, S. 68
© Johannes Stauda-Verlag Kassel

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© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-10-13
 

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