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Pfingsten, von griechisch pentekoste (französisch pentecôtes) d. i. der fünfzigste (Tag nach Ostern), ist das Fest des Heiligen Geistes, aus dem die Kirche und alle einzelnen Christen die Kraft ihres Daseins und ihrer fortdauernden Lebendigkeit empfangen. Pfingsten kann nicht, ohne mißverstanden zu werden, aus der Verbindung mit dem Osterfest gelöst werden, dessen notwendigen Abschluß es bildet; denn der Heilige Geist ist nicht zu verwechseln mit natürlicher Vitalität, und der Christus, an den wir glauben, ist nicht nur eine geschichtliche Erinnerung; die Bitte um den Heiligen Geist erfleht vielmehr die fortwirkende und fortzeugende Kraft des göttlichen Lebenshauches, der das Tote zum Leben erweckt. Indem an Pfingsten die Menschen aus den verschiedensten Völkern in ihrer eigenen Sprache die großen Taten Gottes hören, ist zugleich die Zerspaltung der Menschheit und die Verwirrung ihrer Sprache, da keiner des anderen Wort hört und versteht, grundsätzlich überwunden und der Grund gelegt zu einer erneuerten Menschheit. Das Gottesjahr 1941, S. 93-94 © Johannes Stauda-Verlag Kassel Stichwort Kirchenjahr (Artikel aus Gottesjahr und Quatember online lesen) |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 13-02-05 |