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Der Name, der sowohl „Bestätigung” als „Stärkung” bedeuten kann, bezeichnet eine kirchliche Handlung, die auf grund der Taufe an den jungen Gliedern der Gemeinde (Konfirmanden), im allgemeinen an der Schwelle zwischen Kindheit und Jugend (teilweise auch früher oder später), vollzogen wird. Die katholische Konfirmation (sacramentum confirmationis, deutsch meist „Firmung” genannt) wird als Sakrament verstanden und will den jungen Menschen durch die Gabe des Heiligen Geistes für die militia Christi ausrüsten; dagegen gibt es in der evangelischen Kirche keine einheitliche und allgemein anerkannte Auffassung der Konfirmation. In der Reformationszeit wurde die Konfirmation teils als abschließendes Katechismus-Examen vor Zulassung zum heiligen Abendmahl, teils als Eingliederung in die Lebensordnung der Gemeinde verstanden. Erst der Pietismus deutete die Konfirmation als Ausdruck eigener Glaubenserkenntnis und -entscheidung und legte dem gemäß auf die Bekehrung und auf die Gewinnung der jungen Herzen für den Heiland das größte Gewicht. Diese verbreitete Auffassung ist in besonderem Maße Schuld an der peinlichen Wahrhaftigkeit, mit der die Konfirmation belastet ist und die seit langem (A. Stoecker) zu den schärfsten Angriffen und entschiedensten Warnungen Anlaß gegeben hat. Heute sind sich die meisten darüber einig, daß in der Konfirmation das segnende Handeln der Kirche, nicht aber das Handeln der Kinder (in Bekenntnis und Gelübde) die Hauptsache ist. Auch dann freilich bleibt es eine schwierige Frage, ob die heute übliche Altersstufe für die Konfirmation geeignet ist; Anhänger eines streng kirchlich-sakramentalen Denkens sind geneigt, die Konfirmation lieber auf ein früheres Alter, Anhänger der pietistisch verstandenen Konfirmation sind geneigt, sie aus ein späteres Alter zu verlegen, vielleicht muß der Ausdruck eigener bewußter Entscheidung einer „zweiten Konfirmation” vorbehalten werden. Das Gottesjahr 1941, S. 71-72 © Johannes Stauda-Verlag Kassel |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 12-10-13 |