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Vergebung

Wir stehen stets in Gottes Schuld. Alles, was wir sind und haben, gehört Ihm, und alles, was wir Ihm entziehen, bleiben wir Ihm schuldig. Nie können wir Ihm heute bringen, was wir Ihm gestern versagten, denn wir können heute nie mehr als unsere heutige Schuldigkeit tun. Es gibt nur eine Möglichkeit, die ungetilgte gestrige Schuld, die uns lähmt, zu tilgen: Gottes Vergebung.

Gott hat uns vergeben! Sein Anspruch bleibt zwar bestehen auch für das, was wir nicht wieder gut machen können, aber Christus hat es für uns „recht gemacht”. In seinem unendlichen Opfer findet Gottes heilige, fordernde Gerechtigkeit ihre Erfüllung, ebenso wie sich darin Seine unergründliche Liebe erweist.

Die Vergebung wird immer wieder, vor allem in der Beichte, allen denen zugesprochen, die ihre Schuld anerkennen und bereuen und sich in Buße erneut zu Gott hinwenden. Dabei ist die Vergebung der alten Schuld kein Freibrief zu neuem Sündigen, sondern treibt uns zu neuem Gehorsam aus Dankbarkeit und verpflichtet uns zugleich, unsern Schuldigern zu vergeben. Ja, noch mehr: Indem Christus unsere Schuld in Ordnung bringt, bringt Er uns selbst in Ordnung. Keines ist ohne das Andere. Er macht alles recht, d. h. Er macht vor allem uns gerecht, daß wir Gott recht seien. So wächst aus der Vergebung ein wahrhaft neues Leben in Heiligung, wie Luther sagt: „Wo Vergebung der Sünde ist, da ist auch Leben und Seligkeit.”

Das Gottesjahr 1941, S. 115
© Johannes Stauda-Verlag Kassel

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-02-19
 

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