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Freizeit

Der von den Bünden der Jugendbewegung geprägte Name „Freizeit” ist kaum geeignet, die Sache, die heute unter diesem Namen geht, zu kennzeichnen. (Kirchliche) Freizeiten (auch „Rüstzeiten” oder „geistliche Wochen”) sind ein Versuch, beispielhaft zu verwirklichen, was Kirche ist. Für eine Reihe von Tagen, meist eine Woche, gänzlich aus den Verpflichtungen und Lebensformen des Alltags gelöst, sind eine Anzahl von Menschen (sei es aus einer Gemeinde, sei es aus sehr verschiedenen Orten) zu gemeinsamem Leben in der Betrachtung des göttlichen Wortes, in regelmäßigem Gebet, in einer festen Ordnung des wechselseitigen Dienstes versammelt. Je nach dem kirchlichen Kreis, der zu einer solchen Freizeit einlädt, auch nach der Persönlichkeit des Leiters, sind große Verschiedenheiten des Stils solcher Freizeiten möglich; immer aber sind das gemeinsame Schweigen, Andacht und Versenkung [Meditation] wichtiger als Vorträge und geistige Arbeit, und allemal soll die Teilnahme an einer Freizeit dazu dienen, die Kirche als leibhafte Gestalt zu erfahren, ein Heimatgefühl am Altar, im Gebet und Sakrament zu gewinnen und in geistlicher Übung Nahrung des geistlichen Lebens und Kraft für die Aufgaben des Alltags zu empfangen. Die Freizeit ist nicht eine Stätte der Weltflucht und des geistlichen Genusses, sondern eher eine Brunnenstube und Waffenschmiede geistlicher Kräfte.

Das Gottesjahr 1941, S. 39
© Johannes Stauda-Verlag Kassel

Stichwort Freizeit (Artikel aus Gottesjahr und Quatember online lesen)

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-12-06
 

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