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Das Wort bezeichnet die mit kirchlicher Autorität aufgestellten Sätze über die Hauptinhalte des christlichen Glaubens; es ist von Anfang an gleichzeitig mit der christlichen Verkündigung da; die Liturgie ist immer „gebetetes Dogma”. Das Dogma ist der kühne und unumgängliche, aber immer auch gefährliche Versuch, von dem Mysterium des Glaubens in gedanklicher Klarheit zu reden. Er ist von der Gefahr des Intellektualismus und der pharisäischen Gesetzlichkeit bedroht. Auch im Dogma geht es um das Mysterium der Leibwerdung Christi (Inkarnation), um „die Fortsetzung des Daseins, Lebens und Wirkens Jesu Christi”. Das Dogma ist die repräsentativ-autoritative Wortgestalt der Kirche. Es ist nur Teilgestalt - neben Kultus, Verfassung, Seelsorge, Erziehung und sittlicher Verwirklichung; Dogma ist um der K l a r h e i t , T i e f e und G a n z h e i t l i c h k e i t alles kirchlichen Tuns nötig - zum Schutze gegen Schwärmerei, Flachheit und Willkür. Das Dogma will Erkenntnis und Glaubenshilfe, es darf nie Glaubenshemmung sein. Neues Dogma ist möglich, es darf nur an innerem Gehalt und Ausdruckskraft und an Sprachgewalt nicht hinter den geschichtlich überlieferten Dogmen zurückbleiben, und es bleibt an die alten Dogmen und an ihren apostolischen Ursprung gebunden. Das Gottesjahr 1941, S. 30-31 © Johannes Stauda-Verlag Kassel |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 12-12-06 |