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Berufung

Das Wort Gottes ist ein Ruf, der an die Welt und an jeden einzelnen Menschen ergeht. Weil Gott den Menschen als Person ansieht und behandelt, darum ist sein Ruf kein naturhafter Zwang, sondern eine dringliche Einladung, der sich der Gerufene nur zu seinem Verderben entziehen kann. Die ganze Geschichte, in der Gott an dem Menschengeschlecht handelt, ist in diesem Sinn ein Ruf; die kirchliche Verkündigung in allen ihren Formen (Predigt) gibt diesen Ruf weiter und legt es den Menschen ans Herz, auf diesen Ruf zu hören. „Der Heilige Geist hat mich durchs Evangelium berufen.”

Gottes Ruf kann auch die Berufung zu besonderem Dienst in sich schließen. Gott beruft sein Volk; er beruft den Propheten; Christus beruft seine Jünger. Wer einen solchen Ruf Gottes hört und ihm gehorsam wird, weiß sich zu besonderem Dienst, zu besonderem Amt in der Kirche, in dem Werk der Mission oder der Diakonie, zu besonderem irdischen Werk oder besonderem Eifer im Dienst der Liebe berufen. Nicht immer ist der äußere Beruf Ort und Inhalt der Berufung. Berufen sein kann Not und Qual bedeuten, aber immer ist es Gnade, Verpflichtung und Verheißung.

Das Gottesjahr 1941, S. 20
© Johannes Stauda-Verlag Kassel

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-12-03
 

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