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In dem Glauben an Gott ist der Glaube an die göttliche Vorsehung eingeschlossen; das heißt der Glaube, daß alles, was geschieht, im Ratschluß Gottes vorherbestimmt ist und von ihm seinen Plänen dienstbar gemacht wird. Damit ist der christliche Vorsehungsglaube gleich weit entfernt von einem Schicksalsglauben, der in allem Geschehen nur die Auswirkung eines unabänderlichen, aber zugleich blinden und sinnlosen Schicksals zu sehen vermag, wie von einem unbegründeten Optimismus, der erwartet, daß alles schließlich nach seinen, des Menschen, Wünschen und Ansprüchen verlaufen werde, vielmehr ist das „Beste”, zu dem dem Glaubenden und Liebenden alle Dinge dienen müssen (Röm. 8, 28), die Erlösung und das Heil des Menschengeschlechts, und nur für den Glauben, der selbst diesem guten und gnädigen Willen Gottes gehorsam geworden ist, hat das Wort „Vorsehung” seine wahre Bedeutung als der stärkste Trost und unerschütterliche Halt. Das Gottesjahr 1941, S. 118 © Johannes Stauda-Verlag Kassel |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 13-02-19 |