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Dies Wort gehört zu den Urworten unserer Sprache und ist von den unaussagbaren Geheimnissen des göttlichen Wesens, der göttlichen Herrlichkeit umwittert. Gott ist aus seiner heiligen Verborgenheit herausgetreten und hat sich uns in Christus geoffenbart, sodaß wir ihn, dessen Handeln in Menschenleben und Weltgeschichte voll unerkennbarer Geheimnisse ist, nun als unseren Vater im Himmel glauben, lieben und loben dürfen. Gott ist nicht ein namenloses göttliches Etwas, nicht ein dunkles Schicksal, nicht das Naturgesetz, nicht die alles durchflutende Lebenskraft, sondern der Herr und Schöpfer des ganzen Kosmos und aller Kreaturen, die er mit Leben und Gedeihen erfüllt und erhält. Gott ist der Herr der Weltgeschichte und jedes einzelnen Menschenlebens, ohne dessen Willen kein Haar von unserem Haupte fällt; und er ist zugleich „Person”, d. h. das Du, mit dem wir reden dürfen im Gebet, weil Er uns dessen gewürdigt hat, uns zu rufen und mit uns zu reden. Gott ist weder bloß außerhalb („jenseits”) der Welt, noch innerhalb der Welt, sondern vielmehr überweltlich und weltmächtig zugleich, weil er Schöpfer und Vollender, Anfang und «Ende ist. „von Ihm und durch Ihn und zu Ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit!” (Röm. 11, 36) „Kannst du recht sagen: Mein Gott!, so hat Glaube, Liebe, Hoffnung, ja dein ganzes Christentum seine Richtigkeit.” (J. A. Bengel) Das Gottesjahr 1941, S. 48-49 © Johannes Stauda-Verlag Kassel |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 12-12-06 |