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Die Sprache des Alten wie die des Neuen Testaments haben beide ein Wort, das wir bald mit „Glanz”, „Klarheit”, „Glorie”, bald mit „Herrlichkeit” oder „Ehre” übersetzen. Das eigentliche Wort dafür fehlt uns. Wem Gott begegnet, der wird überwältigt von dieser Herrlichkeit Gottes, wie es den Hirten geschah auf dem Felde, oder Jesaja vor dem Thron Gottes im Tempel, oder den Jüngern auf dem Berg der Verklärung, oder Stephanus in der Stunde des Märtyrertodes. Etwas von diesem Glanz Gottes kann widerstrahlen von dem Antlitz derer, die Gott begegneten, wie es mit Mose am Berge Sinai geschah, oder wie es noch in ganz anderem Sinne der Evangelist Johannes von Jesus Christus bezeugt: „Wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.” Die „Klarheit des Herrn” demütigt und beseligt zugleich, denn sie macht der Trübheit menschlichen Wesens ein Ende. Gott die Ehre geben heißt anerkennen und verkündigen, daß Gottes Erscheinung Glanz und Herrlichkeit ist, überwältigende Klarheit und Glorie. „Wenn Heiligkeit und Herrlichkeit beisammen stehen, so ist Heiligkeit die verborgene Herrlichkeit und Herrlichkeit die aufgedeckte Heiligkeit.” (J. A. Bengel) Das Gottesjahr 1941, S. 56-57 © Johannes Stauda-Verlag Kassel |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 13-02-01 |