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Vater unser

Das Gebet, das Christus seine Jünger gelehrt hat, wird nach seinen Anfangsworten zumeist das „Vater unser” oder „Unser Vater” genannt. Es ist der Kirche gegeben als die innere Norm jedes christlichen Gebetes. Es hebt den Betenden sofort über sein irdisches Leben empor zum Himmel, macht ihm die Ehre des göttlichen Namens zum vordringlichsten Anliegen und läßt ihn eher um das Kommen des göttlichen Reiches als um die Erfüllung seiner persönlichen Wünsche bitten; aber es steigt dann in seiner Mitte ganz herunter zu dem täglichen Brot, dessen wir auf Erden bedürfen, um dann über die Bitte um Vergebung und die Bewahrung vor Versuchung wieder aufzusteigen zu dem Blick auf die endgültige Erlösung von aller Macht des bösen Feindes. Der lobpreisende „Beschluß” ist früh als Antwort der Gemeinde, als Ausdruck ihrer gewissen Zuversicht auf die Erhörung dieser Bitten hinzugefügt worden.

Das Vaterunser recht beten zu lernen ist bleibende Aufgabe eines ganzen Christenlebens; gerade darum ist dem allzu häufigen und rein gewohnheitsmäßigen Gebrauch dieses Gebetes in Gottesdienst und persönlicher Andacht entschieden zu wehren.

Das Gottesjahr 1941, S. 114-115
© Johannes Stauda-Verlag Kassel

Stichwort Vater unser (Artikel aus Gottesjahr und Quatember online lesen)

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-02-19
 

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