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Das Wort entstammt dem Griechischen und bedeutet dort die bewohnte Erde, den Erdkreis, die Menschheit. Auch das römische Weltreich, das mit dem Erdkreis zusammenzufallen behauptete, wurde so genannt. Dann wurde das Wort auf die Kirche Christi übertragen, weil mit ihr eine neue Menschheit entstand, die erlöste Menschheit der Glaubenden, und weil die Kirche, die das Heil des Evangeliums und der Sakramente der ganzen Welt darbringt, in aller Welt eine Einheit ist. Die Kirche Christi heißt als die Kirche der Welt und aller Völker ökumenisch. Nun aber leidet sie, in unseren Tagen besonders schwer, unter ihrer Zerspaltung in vielerlei Konfessionen und Teilkirchen. Daher hat das Wort „ökumenisch” einen besonderen Ton bekommen: wir nennen heute alle Bewegungen in der christlichen Kirche so, die sich um die Einheit der vielerlei Kirchen mühen und das erkennen wollen, was die Einheit der christlichen Kirche ausmacht (Eph. 4, 4 ff.) „Ihr seid allzumal einer in Christo Jesu.” (Gal. 3, 28) Darum suchen die ökumenischen Bewegungen heute, die immer mehr in eine einzige zusammenschmelzen, das göttliche Geheimnis der Kirche, des Leibes Christi, zu erfahren und zu erkennen. Als „ökumenisches” Band der ganzen Christenheit wird heute besonders die Bibel empfunden, daneben die Taufe und die altkirchlichen Bekenntnisse des christlichen Glaubens. Das Gottesjahr 1941, S. 86-87 © Johannes Stauda-Verlag Kassel Stichwort Oekumene (Artikel aus Gottesjahr und Quatember online lesen) |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 13-02-05 |