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Introitus, d. h. Einzug, bezeichnet ursprünglich den Psalmengesang zum Einzug der Liturgen, darum später den „Eingang” der Messe überhaupt. Ursprünglich wurde ein ganzer Psalm gesungen, umrahmt und unterbrochen vom Antiphonengesang; der Psalm schloß regelmäßig mit dem Gloria patri. Die Beschränkung des Psalms auf einen Vers muß schon bald eingetreten sein. Seine Bedeutung erhält der Introitus dadurch, daß in ihm zu Beginn des Gottesdienstes der besondere Anlaß der Feier erkennbar wird. So erhalten die Sonntage der Fastenzeit und Freudenzeit ihre Namen durch die Anfangsworte der lateinischen Introitusantiphone. Musikalisch wird der Introitus im Laufe der Zeit zur festlichen Ouvertüre der Messe. In der lutherischen Kirche nimmt der Introitus vielfach die Form eines von der Gemeinde gesungenen „Eingangsliedes” an, aber es bleibt zumeist das Gloria patri, oft in Verbindung mit einem freigewählten Eingangswort des Pfarrers. Doch sind heute viele darum bemüht, mit dem feststehenden Introitus zugleich für die Feier der einzelnen Sonntage und Festtage (de tempore) den charakteristischen Eingang zurückzugewinnen. Das Gottesjahr 1941, S. 61 © Johannes Stauda-Verlag Kassel |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 12-10-13 |