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Mit dem Gedächtnis des Todes und der Auferstehung Christi verbindet sich schon in früher Zeit das Gedächtnis derer, die durch ihre Nachfolge bis zum Märtyrertod Christus gleichförmig geworden sind. Die Gemeinde erneuert an den Tagen ihres Martyriums ihr Gedächtnis und macht sich dadurch ihr Bekenntnis zu eigen. In der kirchlichen Ordnung dieser Gedenktage wird die Erinnerung an die großen Taten Gottes und an den Glauben seiner begnadeten Glieder zur Quelle des Gotteslobes und der Glaubensstärkung. Die Reformatoren kämpften gegen die Entartung des Gedächtnisses der Heiligen zum Heiligenkult, die Anrufung ihrer Fürbitte und die Inanspruchnahme ihrer „Verdienste”; aber auch die evangelischen Bekenntnisschriften und der liturgische Brauch des Reformationsjahrhunderts wollten, daß in der evangelischen Gemeinde das Gedächtnis der Heiligen, die Vergegenwärtigung der „Wolke von Zeugen” und damit das Bewußtsein von der ständigen Verbindung „mit der oberen Schar” keinesfalls erlösche. Das Gottesjahr 1941, S. 54-55 © Johannes Stauda-Verlag Kassel Stichwort Glaubenszeugen (Artikel aus Gottesjahr und Quatember online lesen) |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 13-02-01 |