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(Heilige) Zahl

Seit den Urtagen der Menschheit ist die Zahl der Ausdruck göttlicher Ordnung und Trägerin des göttlichen Geheimnisses. Darum ist ursprünglich das Wissen um den Sinn der Zahl ein priesterliches Wissen. Der Bau des Heiligtums, die Ordnung der Zeiten, der Rhythmus des Menschenlebens, der Aufbau des Kosmos gehorchen der heiligen Zahl. Mit den Pythagoräern, die selbst noch ganz im magischen Volksglauben der Vergangenheit wurzeln, bahnt sich die Überführung des Zahlengeheimnisses in das rationale Denken an, das heute die profane Welt beherrscht. Freilich bleibt das Geheimnis der Zahl auch noch im nüchternsten technischen Denke» und bei den exaktesten Forschern spürbar. Die Kirche hat auf dem Grunde der Heiligen Schrift dies Geheimnis treulich gehütet. Bis heute ist die Eins der Hinweis auf die Wurzel alles Seins, den einen Gott, die Zwei dagegen das Zeichen der Aufspaltung und Zerstörung. Die Dreizahl ist das heilige Zeichen der wiedergewonnenen, erlösenden Einheit, die Zahl der göttlichen Liebe. Die Vier verkörpert die sieghafte Weltumspannung, die Zwölf die Vollendung. Die Zahl Vierzig ist die heilige Zahl der Endlosigkeit, der Wüstenwanderung, des Fastens, aber auch der ewigen Freude. In der Sieben-Zahl, in der die Drei und die Vier sich verbinden, offenbart sich die heilige Fülle der Begegnung zwischen Himmel und Erde; daher sie in mannigfachen Einzelzögen der biblischen Darstellung immer wiederkehrt.

Das Gottesjahr 1941, S. 123-124
© Johannes Stauda-Verlag Kassel

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-02-19
 

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