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Friedhof

Das Wort „Friedhof” hat wahrscheinlich mit „Frieden” ursprünglich nichts zu tun, sondern bezeichnet allgemein einen eingefriedeten Platz, wenn wir diesen Begräbnisplatz der Toten „Gottesacker” nennen, so sprechen wir damit den Glauben aus, daß die christliche Gemeinde ihre verstorbenen Glieder nicht verliert, sondern als Saat einer künftigen Ernte in Gottes Hand zurückgibt. Noch stärker wird es in der früheren räumlichen Verbindung des Gotteshauses mit dem „Kirchhof” (ebenso wie in der Feier der Bestattung selbst) spürbar, daß die um den Altar versammelte Gemeinde auch ihre verstorbenen Glieder umfaßt und daß der leibliche Tod die Verbindung der Glieder an dem Leibe Christi nicht aufzulösen vermag. Eben dies sollte auch in der Anlage des Friedhofes selbst seinen Ausdruck finden und diese, wie die Gestaltung der Grabdenkmäler darf darum nicht nur nach kunstkrischen Maßstäben beurteilt werden, sondern nach der Frage, ob darin der christliche Glaube an die Überwindung des Todes und an die Auferstehung der Toten bezeugt wird.

Das Gottesjahr 1941, S. 40
© Johannes Stauda-Verlag Kassel

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-12-06
 

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