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Epiphanias

Epiphanias ist das Fest der „Erscheinung” des Herrn (6. Januar). In der Ostkirche heißt es Fest der Theophanie. Dies Wort bezeichnet die wunderbare Tatsache, daß Gott auf Erden erschienen ist. Aber - das ist der Unterschied von den heidnischen Theophanien - Gott erscheint nicht im Glanze Seiner Herrlichkeit, sondern Er legt die Zeichen seiner göttlichen Majestät ab und erscheint in der Niedrigkeit der Menschengestalt, der Krippe und des Kreuzes. Seine Theophanie macht also den Glauben nicht überflüssig, sondern wird nur von denen geschaut, welche sich nicht an der Armut des Stalles und der Niedrigkeit der äußeren Erscheinung stoßen. Andererseits wird bei der Epiphanie voller Ernst damit gemacht, daß Gott eintritt in die Geschichte und daß diese Erdenwelt Schauplatz der Erlösung ist.

Für die Ostkirche ist Epiphanias das Tauffest Christi; auch Luther will an diesem Tag vor allem der Taufe Christi gedacht wissen. An dieser Geschichte kommt das Wesen der Theophanie besonders klar zum Ausdruck. Als wirklicher Mensch beugt sich der Herr unter das Gericht über die Sünde. So sehr ist darin Seine Göttlichkeit verhüllt, daß selbst der Täufer Anstoß nimmt. Das irdische Element des Wassers wird zum Ausgangsort des neuen Lebens. Aus dem Wasser aufsteigend empfängt Er die Geistestaufe und den Namen des Gottessohnes. Die Öffnung der Himmel und die Herabkunft des Geistes ist nur dem Glauben sichtbar und erinnert uns noch einmal nachdrücklich daran, daß das Wesen der Theophanie vor der Welt im Verborgenen bleibt.

Das Gottesjahr 1941, S. 32-33
© Johannes Stauda-Verlag Kassel

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© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-12-06
 

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