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(Heilige) Zeichen

Seit den ältesten Zeiten einer christlichen Kunst hat die Christenheit die Geheimnisse ihres Glaubens nicht nur in Worten ausgesprochen (Dogma), sondern auch in heiligen Zeichen dargestellt und zugleich verhüllt. Während diese Zeichen (wie auch das Kreuz) in ihrer Form vielfach vorchristlichen Ursprungs sind, verbinden sie sich nun im Zusammenhang christlichen Glaubens und christlichen Kultus unlösbar mit einem neuen Inhalt. Die meisten der aus den ersten Jahrhunderten bekannten christlichen Zeichen, wie Kreuz, Krone, Stern, Lampe, Brot, Fisch oder das „Monogramm” Christi, sind auch heute noch gültige Darstellungen christlicher Glaubenserfahrung. Dabei ist der Bedeutungsgehalt solcher Zeichen durch ihre gedankliche Erklärung keineswegs erschöpft, vielmehr tragen sie in sich eine besondere Mächtigkeit, die sich der Seelentiefe stärker einprägt als das gesprochene Wort; sie wollen nicht rational verstanden, sondern in der Meditation betrachtet werden.

Vor allem durch die Arbeit von Rudolf Koch ist an vielen Orten ein neues Verständnis für die Bedeutung solcher heiligen Zeichen (das vieldeutige Wort „Symbol” sollte lieber vermieden werden) und eine neue Freudigkeit ihres Gebrauchs in der kirchlichen Ausstattung (Parament) erwacht. Doch bedarf es sorgsamer Überlegung und Erfahrung, um kritische Maßstäbe für die Unterscheidung echter und unechter Zeichen zu gewinnen.

Das Gottesjahr 1941, S. 124
© Johannes Stauda-Verlag Kassel

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-02-19
 

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