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Jesus legt den Kindern die Hände auf und segnet sie. Er segnet Fisch und Brot bei der wunderbaren Speisung, d. h. er macht sie zu den Trägern seines sakramentalen Handelns. Der Auferstandene hebt die Hände auf und segnet die Jünger. Daß sich dieses vollmächtige wirksame Segnen nicht nur bei Jesus selbst findet, geht aus der Weisung Jesu bei der Aussendung der Siebzig hervor (Luk. 10, 5-6, vergl. Matth, 10, 12-13). Kennzeichnend ist hier, daß sich der im Segen gespendete Friede zu den Jüngern zurückwendet, wenn es das Haus „nicht wert” ist; es handelt sich um Zuwendung einer wirklichen Gabe, die freilich im Glauben aufgenommen sein will, wir bleiben also bei der biblischen und gemeinkirchlichen Auffassung, wenn wir davon sprechen, daß der Gemeinde der Segen Gottes „gespendet” wird. Das geschieht zumeist in der Form des aaronitischen Segens (4. Mose 6, 24-26); daneben kennt aber das Neue Testament und die Tradition der Kirche andere Segensformen. Gebärde des Segens ist die Handauflegung oder die erhobenen Hände; auch das Kreuzeszeichen beim Segen ist altkirchlicher Brauch, und es hat dem Segen sein deutsches Wort gegeben: Segnen = signatio (crucis), d. i. Bezeichnung mit dem Kreuzeszeichen; weil wir nur in der Nachfolge Christi wahrhaft gesegnet sind. Darum empfiehlt Luther, sich am Morgen und Abend mit dem Zeichen des Kreuzes zu segnen. Das Gottesjahr 1941, S. 105 © Johannes Stauda-Verlag Kassel |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 13-02-19 |