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Antichrist

Der Antichrist als der Gegenspieler Christi (vergl. 1. Joh. 2, 18; 4, 3; 2. Thess. 2, 7) verkörpert die tödliche Gefahr, die die Kirche Jesu Christi von innen her bedroht. Der Antichrist redet hohe Worte und verfügt über geistliche Kräfte; er verheißt und bringt Wohlfahrt und Sicherheit und erscheint als der große Wohltäter der Menschheit. Aber er stellt alle Kräfte, über die er verfügt, in den Dienst menschlicher Größe und Macht; darum ist er, obschon Christus zum verwechseln ähnlich, sein Trugbild und der große Verführer, ohne Demut und Erbarmen. Die Kirche hat immer da das konkrete Urteil gefällt, hier sei der Antichrist am Werk, wo sie den Mißbrauch der höchsten Erkenntnisse und Kräfte im Dienst menschlicher Ehre und menschlichen Machtwillens fand; sie hat die Wirksamkeit des Antichrist als einen Hinweis auf das kommende Gericht verstanden (Luther deutet Antichrist als Ende-Christ), aber sie war zugleich völlig gewiß, daß Christus am Ende der Tage den Antichrist und seine „Gegenkirche” entlarven und endgültig zu nichte machen wird.

Das Gottesjahr 1941, S. 14
© Johannes Stauda-Verlag Kassel

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-11-30
 

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