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Adam

Was die Bibel von Adam (= der Mensch) erzählt, sagt sie von dem Menschen schlechthin: er ist von Gott geschaffen als das einzige Geschöpf, das Er anredet und das Er bestimmt hat, sein Gleichnisbild in der Welt zu sein; er gehört dieser Erdenwelt zu und ist zugleich aufgerufen, ihr verantwortlicher Herrscher zu sein; er will die Grenze, die ihm gesetzt ist, überspringen, will selbst „sein wie Gott” und ist seither auf der Flucht vor Gott und aus dem Stand naturhafter Unschuld ein für allemal verbannt. Der „alte Adam” in uns wiederholt unter einem unwiderstehlichen Zwang diesen Weg und dieses Schicksal „Adams”; Christus aber ist der „andere Adam”, in dem der Mensch in seiner göttlichen Bestimmung verwirklicht ist, darum äußerster Gegenpol und Vollendung Adams zugleich. Die christliche Kunst des Mittelalters hat diesen Zusammenhang ausgedrückt in der Darstellung Christi, der Adam aus der Gefangenschaft in der „Hölle” befreit.

Das Gottesjahr 1941, S. 9-10
© Johannes Stauda-Verlag Kassel

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-11-30
 

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