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Ganz anders als uns war es den Alten gegeben, in den Dingen, die unser leibliches Auge sieht, zugleich die Geheimnisse der göttlich-geistlichen Welt zu schauen und anzuschauen. So war ihnen das Himmelsgewölbe samt allen Gestirnen nicht nur ein „oberer Raum” über dieser Erde, sondern zugleich das feierliche Bild für die „Wohnung” Gottes (den doch „aller Himmel Himmel” nicht fassen können), der geheimnisvolle Quellort aller wirkenden Kräfte, von dem her alles das „kommt”, was das Schicksal des Menschen webt und wandelt. Mit dieser Welt Gottes, als dem eigentlichen Kraftfeld wirkender Mächte, weiß sich der glaubende Mensch verbunden, und er sieht in der Erscheinung Jesu Christi die Erfüllung jenes Menschheitstraums, daß einmal wirklich die Engel als die Boten des Himmels zu uns herniedersteigen. Er stammt nicht „von unten” aus der Kausalreihe innerweltlicher Zusammenhänge, sondern er ist „von oben”, „aus des Vaters Herz entsprossen”; und er ist emporgehoben in jene „Höhe”, in der die wahre Geschichte gelenkt wird, als der verborgene und doch all-mächtige Herr und König der Welt. Darum ist der Himmel zugleich der geheimnisvolle Ort, wo das jetzt schon Gegenwart ist, was als „Zukunft” auf uns wartet; „die himmlische Stadt”, der wir entgegen wandern. Das Gottesjahr 1941, S. 57 © Johannes Stauda-Verlag Kassel |
© Joachim Januschek Letzte Änderung: 13-02-01 |